Saaner Bankgeheimnisse
Zeit für besondere Momente
Im Saanenland können Ruhebänkli zu verschiedensten Anlässen gesponsert werden.
Beispielsweise zum Gedenken an liebe Menschen oder Haustiere. Ebenso gibt es gesponserte Bänkli zu Hochzeiten, Jubiläen oder als Werbung für Firmen. Bänklisponsoren kommen aus der ganzen Schweiz sowie aus weiten Teilen der Welt. Wer eine Bank sponsern will, darf sich gerne bei Gstaad Saanenland Tourismus melden.
Vor rund 35 Jahren setzte sich Chrigel Gafner, als er in einer anderen Region wanderte, auf ein Ruhebänkli, um auszuruhen und sich zu überlegen, wie man Geld in die leeren Kassen des damaligen Tourismusvereins spülen könnte. Dabei fiel sein Blick auf das Schildchen, das ihm verriet, wer die Bank, auf der er sass, gesponsert hatte. «Was die können, kriegen wir auch hin», sagte er sich und stellte diese Idee den Verantwortlichen des Tourismusvereins vor. Heute sind von den rund 700 Bänkli, die im Saanenland zum Ausruhen und Verweilen einladen, 234 mit einem Sponsoring belegt – und sie erzählen spannende Geschichten.
Elisabeth Schnell, Hund Aleksi und Ursula Stacher auf ihrer Ruhebank in Lauenen.
Im Gedenken an Elisabeth Schnell
Es brauchte einiges an Überredungskunst von Ursula Stacher, um ihre langjährige Freundin Elisabeth Schnell – die ihre Ferien vorzugsweise im Engadin verbrachte –, für einen Besuch an Silvester im Saanenland zu begeistern. Nach weiteren Aufenthalten, an denen sie die Berge und die Landschaft genoss, erwachte Elisabeths Liebe zum Saanenland und sie verbrachte regelmässig ihre Ferien in Lauenen, das allmählich zu ihrem Lieblingsferienort wurde. Ursula und Elisabeth unternahmen viele Spaziergänge, doch der Abstand zwischen den bestehenden Ruhebänken war für sie langsam zu gross. Um Elisabeth noch zu weiteren Spaziergängen zu motivieren, brauchte es an einer bevorzugten Stelle noch ein Bänkli. Also sponserten sie eines – auch zur Freude von Hund Aleksi, der während der Verschnaufpausen dort jeweils mit Leckerlis verwöhnt wurde. Elisabeth Schnell starb vor vier Jahren, Aleksi vor Kurzem. Wenn Ursula Stacher heute mit Freunden auf ihrem Bänkli im Rohr in Lauenen sitzt, erinnert sie sich an schöne Momente mit Elisabeth und Aleksi. Die Bank ist für viele nicht nur eine Ruhebank, sondern ein Ort der Erinnerung an die beliebte Radiomoderatorin und Schauspielerin geworden. Das Schildchen wurde inzwischen mit dem Namen des treuen Hundes ergänzt.
Dominic, Sohn von Nicole Savoy, mit Hund Coco auf ihrem Bänkli vor einer Hütte hinter der Coop-Unterführung.
Von Australiens Stränden in die Gstaader Berge
Die ehemalige Le-Rosey-Absolventin Nicole Savoy verbrachte mit ihrem Mann und Hund Coco, während Sohn Dominic das Le Rosey besuchte, viele Schneesportwinter in Gstaad, bevor sie sich 2015 während eines Sommeraufenthalts auch ins grüne Saanenland verliebten. Während Corona hegten sie die Absicht, die heimatlichen australischen Strände für zwei Jahre zu verlassen und nach Gstaad zu kommen. Doch sie sind geblieben, Gstaad wurde ihr neues Zuhause. Um der Gemeinde etwas zurückzugeben und auch um Teil von ihr zu werden, sponserten sie ein Bänkli. Auf dass auch andere Leute sich darauf ausruhen und die Landschaft geniessen können. Täglich geht Nicole mit Coco spazieren und setzt sich oft auf diese Bank. Eines Tages entwischte Coco aus dem heimischen Garten und lief zu «seiner» Bank, auf der ein älterer Mann sass. Dieser streichelte den Hund liebevoll und gab ihm Leckerlis. Durch den Hund und das Bänkli fanden sie hier schon viele Freunde.


















