EDITORIAL
Liebe Leserinnen und Leser
Sie halten die neuste Ausgabe der Publikation «Gstaad my Love» in Ihren Händen. Das freut mich sehr, denn es zeigt Ihr Interesse an unserer Region und an den Menschen, die hier leben oder bei uns zu Gast sind.
Durch unsere Anwesenheit haben wir alle einen Einfluss auf diese Region. Dieser ist möglicherweise nur ganz klein, allenfalls aber auch sehr bedeutend. Vielleicht sind Sie mehr zufällig in der Gegend, weil Sie auf der Durchreise sind, vielleicht aber ganz absichtlich, weil dies der Ort ist, wo Sie Ferien machen oder den Sie als Lebensmittelpunkt ausgewählt haben. Möglicherweise ist Ihre Familie aber auch schon seit mehreren Generationen im Saanenland verwurzelt.
Ob als Gast oder als Einwohner haben Sie Ihre Bedürfnisse und Erwartungen, die Sie gerne erfüllt haben möchten. Im vorliegenden Heft von «Gstaad my Love» werden mehrere Projekte angesprochen, die bestimmte Bedürnisse abdecken sollen. Bei diesen grossen Projekten ist die Gemeinde Saanen massgeblich beteiligt und unterstützt sie. Für die Behörden und Verwaltung der Gemeinde Saanen sind aber auch die täglichen Bedürfnisse der Einwohnenden und Gäste wichtige Anliegen. So sind die Gesundheitsversorgung und Wohnangebote zurzeit sehr wichtige Geschäfte.
Die Region verfügt mit den Angeboten der Air-Glaciers, der Rega und der Spital STS AG über ein sehr gut funktionierendes Notfall- und Rettungssystem. Notfälle können somit bestens abgedeckt werden. Die Gemeinde Saanen ist auch bemüht, gemeinsam mit Anbietern aus dem Gesundheitswesen die medizinische Grundversorgung zu erhalten und auszubauen. Die Hausärzte, die Apotheken und das Spital Zweisimmen sind dabei wichtige Partner.
Für unsere Einwohnenden ist die Erweiterung des Angebots von bezahlbarem Wohnraum besonders wichtig. Die Gemeinde will mit der Realisierung von eigenen und der Unterstützung von privaten Wohnbauprojekten mithelfen, die Situation zu verbessern.
Für Ihre Aufmerksamkeit, die Sie diesem Magazin und damit unserer Region schenken, danke ich Ihnen ganz herzlich. Mein Dank geht aber auch an alle, die dazu beitragen, unsere Gemeinde so wertvoll zu machen, dass man sie besuchen oder hier leben möchte.
Chères lectrices, chers lecteurs,
Vous avez entre les mains la dernière édition de la publication «Gstaad my Love». Cela me réjouit beaucoup, car cela montre votre intérêt pour notre région et pour les gens qui y habitent ou sont nos hôtes.
Par notre présence, nous avons tous une influence sur cette région. Elle n’est sans doute que minime, mais peut-être aussi très importante. Il est probable que vous soyez par hasard dans la région parce que vous êtes de passage, mais peut-être avez-vous décidé d’y être parce que c’est le lieu où vous passez vos vacances ou que vous avez choisi d’y passer l’essentiel de votre vie. Il est également possible que votre famille ait ses racines au Saanenland depuis plusieurs générations déjà.
Que vous soyez hôte, résidente ou résident, vous avez des besoins et des attentes que vous voudriez voir comblés. Dans le magazine de «Gstaad my Love» que vous tenez dans vos mains, sont évoqués de nombreux projets qui devraient pouvoir satisfaire certains besoins. La commune de Saanen est impliquée de manière décisive dans ces grands projets. Pour les autorités et l’administration communale de Saanen, les besoins quotidiens des habitants et des hôtes sont en outre des sujets importants. Ainsi, les services de santé et les offres de logement pour nos concitoyens sont actuellement des questions essentielles.
Grâce aux offres d’Air-Glaciers, de la Rega et de Spital STS AG, la région bénéficie d’un système d’urgence et de sauvetage qui fonctionne très bien. Les urgences peuvent ainsi être couvertes au mieux. La commune de Saanen s’efforce aussi de conserver et développer les soins médicaux de base, en collaboration avec les prestataires du secteur de la santé. Dans ce domaine, les médecins de famille, les pharmacies et l’hôpital de Zweisimmen sont d’importants partenaires.
Pour nos concitoyennes et concitoyens, il est particulièrement important de développer l’offre de logements à prix abordables. La commune désire aider à améliorer la situation grâce à la réalisation de ses propres projets d’appartements et celle de projets privés.
Je vous remercie sincèrement de l’attention que vous portez à ce magazine et par là-même à notre région. Je remercie également toutes celles et tous ceux qui ont contribué à donner toute sa valeur à notre commune, tant et si bien que l’on a envie de la visiter ou d’y vivre.
TONI VON GRÜNIGEN
Gemeindepräsident Saanen
Président de la commune de Saanen
Liebe Leserinnen und Leser
Das Saanenland lebt von Menschen, welche sich mit persönlichem Engagement für unsere Region einbringen. Davon berichtet dieses Magazin auch in seiner 40. Ausgabe. Viele solche Menschen durften wir in den zurückliegenden Jahren besser kennenlernen, indem sie bereit waren, Einblicke in ihr Leben zu gewähren. Einige taten es mit bewundernswerter Offenheit, andere wiederum mit Bescheidenheit und vornehmer Zurückhaltung.
Dass die Roche-Erbin und Kunstmäzenin Maja Hoffmann bereit war, sich für ein grosses Porträt ihres globalen Wirkens zur Verfügung zu stellen, kommt einer Offenbarung gleich und bedeutet eine Bereicherung für dieses Magazin. Die Bescheidenheit als Person steht da in einem wohltuenden Gegensatz zu ihrer Bedeutung auf dem Parkett der globalen Kunst. Sie inszeniert sich auf dem Cover und im Magazin bewusst umgeben von Freunden und Weggefährten. (Seite 10)
Beni Matti, Sohn einer einheimischen Bauernfamilie, war jahrelang als Rennleiter von Stöckli-Ski enger Begleiter von Marco Odermatt, dem momentan erfolgreichsten Skirennfahrer auf der Tour. Per Ende der laufenden Rennsaison gibt er seinen Job an den ehemaligen Skiweltcupfahrer Marc Gisin ab. Im Magazin erzählt er von der grossen Herausforderung, ein Ausnahmetalent auf dem Weg nach ganz oben zu begleiten. Sein Kommentar auf die Frage, wie er Marco Odermatts Verhältnis zum Risiko beurteilt: «Es gab früher Situationen, da hatte ich richtig Angst um ihn. Mittlerweile hat sich das geändert. Marco kann heute mit jeder Situation und Herausforderung umgehen.» (Seite 90)
Exakt am gleichen Tag, als der Chef der Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, zum Sturm auf den Kreml ansetzte – es war der 24. Juni 2023 – sass auf dem Podium des Literaturfestivals «World of Words» im Hotel Gstaad Palace der Schriftsteller Giuliano da Empoli mit seinem Buch, welches vor Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine geschrieben worden war. Das Buch trägt den Titel «Der Magier im Kreml» und ist die fiktionale Geschichte des Zusammenspiels zwischen Putin und seinem engsten Berater. Zum Schluss wandte sich da Empoli mit erregter Stimme ans Publikum: «Mein Buch war als Warnung gedacht, aber jetzt ist es zu spät!» (Seite 134)
Um diese pessimistische Erkenntnis nicht am Schluss meines Editorials stehen zu lassen, schliesse ich mit dem optimistischen Wort von alt Bundesrat Johann Schneider-Ammann: «Eine der grossen Stärken der Schweiz ist: Es gibt keine Distanz zwischen Staat und Gesellschaft.» (Seite 26)
Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern ein gesundes und friedvolles 2024!
Dear Readers
The Saanenland lives from people who are personally committed to our cause. The 40th issue of this magazine also reports on this topic. We have been able to get to know many of these people better in recent years thanks to the fact that they were willing to provide insights into their lives. Some did so with admirable openness, and others with modesty and noble restraint.
The fact that Roche heir and art patron, Maja Hoffmann, was prepared to make herself available for a big portrait of her global impact is tantamount to a revelation and is an enrichment for this magazine. She personifies modesty, providing a beneficial contrast to her importance on the global art scene. She deliberately presented herself on the cover and in the magazine surrounded by friends and companions. (page 10)
Beni Matti, the son of a local farming family, spent years as the race director for Stöckli Ski, closely accompanying Marco Odermatt, currently the most successful ski racer on the tour. In this issue, he shares the story of the significant challenge of guiding an exceptional talent on the journey to the top. (page 90)
On exactly the same day as the head of the Wagner mercenary group, Yevgeny Prigozhin, launched his attack to storm the Kremlin – it was 24 June 2023 – the writer Giuliano da Empoli sat on the podium of the literature festival “World of Words” with his book, which was written before the start of Russia’s war of aggression in Ukraine. The book is entitled “Wizard of the Kremlin” and tells the fictional story of the interplay between Putin and his closest adviser. At the end, da Empoli turns to the audience with a tremble in his voice: “My book was meant as a warning, but now it’s too late.” (page 134)
In order not to leave this pessimistic realisation at the end of my editorial, I conclude with the optimistic view of former Federal Councillor, Johann Schneider-Ammann: “One of Switzerland’s major strengths is that there is no distance between the state and society.” (page 26)
I wish all readers good health and a peaceful 2024!
Hans-Ueli Tschanz
Chefredaktor | Rédacteur en chef

